EVANGELISCHES ZENTRUM FRAUEN UND MÄNNER gGmbH
Im November 2020 entscheidet die Synode der
EKD über Sparpläne, die das Evangelische
Zentrum Frauen und Männer gGmbH zuerst
verkleinern und schließlich handlungsunfähig
machen werden.
Das Ev. Zentrum Frauen und Männer ist heute der
Ort, an dem für die gesamte evangelische Kirche
nach Wegen gesucht wird, Gerechtigkeit und
Vielfalt unter den Geschlechtern zu stärken und
Diskriminierungen in der Gesellschaft zu
überwinden. Theologisch, spirituell, politisch –
und für alle Ebenen, von der Kirchengemeinde bis
zur -leitung. Gerechtigkeit ist viel mehr als
Gleichstellung und bleibt Aufgabe für die
christlichen Kirchen.
Dementsprechend haben die Ev. Frauen in
Deutschland mit einigem Befremden aufgen-
ommen, dass ihre Arbeit in Frage gestellt wird,
während Debatten über Geschlechterverhältnisse
die Signatur unserer Zeit ausmachen und fordern
die noch ausstehende theologische Begründung
darüber, was ihre Anliegen überflüssig macht.
„Geschlechtergerechtigkeit darf nicht zur
Marginalie werden, sondern muss zentraler
Baustein des evangelischen Profils bleiben!“
Die Kirche ist vom gesellschaftlichen Wandel in
den Geschlechterverhältnissen unmittelbar
betroffen! Sie muss sich auf die Veränderungen
einstellen und immer wieder neu das Evangelium
in diese Lebensverhältnisse hinein verkünden.
Ein Mehr an Geschlechtergerechtigkeit ist ohne
die Einbindung von Männern nicht zu erreichen.
Viele Männer möchten die ihnen immer noch
zugeschriebenen Stereotypen überwinden. Die
kritische Haltung vieler Männer zu den
christlichen Antworten auf ihre existentiellen
Fragen stellt ein Potential für konstruktive
Veränderungen in der Kirche dar.
EVANGELISCHES ZENTRUM FRAUEN UND MÄNNER gGmbH
Berliner Allee 9-11 I 30175 Hannover I 0511.89768.0 I evangelisches-zentrum.de I info@evangelisches-zentrum.de
„Reformatorische Kirche und Theologie müssen noch weiter lernen, Geschlechtergerechtigkeit als genuin
evangeliumsgemäßen Wert zu verstehen […].“
(Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), „Rechtfertigung und Freiheit. 500 Jahre Reformation 2017“)
Hat sich die EKD von diesem elementaren Leitprinzip im Hinblick auf die „Kirche der Zukunft“ verabschiedet?
Scheint so, wenn sie das Evangelische Zentrum Frauen und Männer nicht mehr als ihr Instrument sieht,
geschlechtergerechte Verhältnisse in Kirche und Gesellschaft umzusetzen. Und nicht mehr als zukunftsfähig
erachtet, um 2020 noch gefördert zu werden!
Wenn die Kirche sich künftig darauf konzentrieren will, das Evangelium zu verkünden, den Glauben zu
stärken, Kommunikation und Gemeinschaft zu fördern und die öffentliche Wirksamkeit zu erhalten – dann
braucht sie ein Evangelisches Zentrum, für das die Vielfalt von weiblichen und männlichen Identitäten
handlungsleitend ist. Gerade auch, indem es die Verkündigung des Evangeliums gezielt an
Geschlechterfragen ausrichtet. Denn kaum etwas ist elementarer als die Erfahrung, wie sich Menschen als
Männer und Frauen, dazwischen und darüber hinaus empfinden, welche Rollenbilder sie bestimmen und
welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dafür gelten – vor allem wie diese zu verändern sind! So
spricht Kirche Menschen in ihren existentiellen Lebensbezügen an!
Das Evangelische Zentrum Frauen und Männer steht für eine Gesellschaft und eine Kirche, die in den Bildern,
Formen und Vollzügen ihres Zusammenlebens BUNT BLEIBEN wollen!